Podcast mit Luis

In unserem Podcast erzählt Luis unter anderem seit wann er skatet, wer seine Vorbilder in der Szene sind und warum er mit dem Sport begonnen hat.

 

Interview mit Herrn Hellmuth

Luis: Seit wann skaten Sie?

Herr Hellmuth: Ich hatte mit zwölf Jahren ein billiges Kaufhausboard mit Plastikrollen, mit dem ich geübt habe, so schnell wie möglich eine steile Straße hinunterzufahren. Ab einer bestimmten Geschwindigkeit hat das Board immer angefangen zu schlackern und ich habe mich einige Male überschlagen. Ich bin aber immer wieder aufgestanden und habe es gleich wieder probiert. Mit dreizehn habe ich dann mein erstes "richtiges" Skateboard bekommen und dann ging es gleich besser mit dem Downhillfahren. Meinen ersten Olli habe ich dann nach einem halben Jahr gestanden. In den Achtzigern gab es keine Internet-Tutorials und in Lohr auch keine anderen Skater, die einem Tricks zeigen konnten. Ich musste mit dem Zug nach Aschaffenburg oder Würzburg fahren, um andere Skater zu treffen.

Luis: Warum skaten Sie?

Herr Hellmuth: Ich habe mich schon immer gerne bewegt und mit meinen Freunden Fußball gespielt. Mit sieben bin ich in den Judoverein gegangen, aber nach drei Jahren zum Handballverein gewechselt. Beim Skaten war ich von Anfang an mein eigener Trainer und das Gefühl, das man hat, wenn man einen Trick schafft, für den man wochenlang gebraucht hat, bis er endlich klappt, ist einzigartig und man möchte dann unbedingt weitermachen, bis man den nächsten Trick meistert.

Luis: Was ist der schwierigste Trick, den Sie geschafft haben?

Herr Hellmuth: Der Ollie war schon sehr schwierig mit den schweren Halfpipe-Boards, die man in den Achtzigern gefahren ist. Ein Drop in einer Halfpipe hat mich aber am meisten Überwindung gekostet. Du stehst in über drei Metern an einer senkrechten Kante und du beschleunigst in einem Moment von Null auf gefühlt Hundert. Das war auf jeden Fall der krasseste Trick, den ich in meinen Anfangsjahren gestanden habe.

Luis: Wie viele Skateboards besitzen Sie?

Herr Hellmuth: Im Lauf der Zeit haben sich so einige angesammelt.

Luis: Haben Sie ein Skatervorbild?

Herr Hellmuth: Mein Lieblingsskater in den Achtzigern war Steve Caballero. Mein erstes Board war auch das Profimodell von Steve. Er hat einen ganz besonderen Stil und ist sowohl in der Halfpipe als auch beim Streetskaten einer der besten Skater gewesen. Er ist inzwischen 58 Jahre alt und skatet immer noch sehr gut! Er war zusammen mit Tony Hawk und ein paar anderen Profis Mitglied der berühmten Bones Brigade. Andrew Reynolds und Torey Pudwill finde ich auch super!

Luis: Haben Sie eine Lieblingsskater-Marke?

Herr Hellmuth: Ich fahre seit über dreißig Jahren Achsen der Firma „Independent Trucks“. Meine Lieblingsdecks sind die von „Santa Cruz“ und „Powell & Peralta“. Daran hat sich bis heute auch nicht viel geändert. Bei Klamotten finde ich „Element“ sehr gut und Rollen fahre ich von der Firma „Spitfire“. Bei Schuhen bevorzuge ich „DC“, „Adidas“ und „Vans“.

Luis: Abschließend möchte ich noch sagen, dass ich es toll finde, dass Skateboarding sich über Jahrzehnte hinweg immer weiterentwickelt hat. Inzwischen ist es sogar eine Disziplin bei den olympischen Spielen! Für mich bedeutet es aber in erster Linie, sich mit Freunden zu treffen und mit ihnen gemeinsam meiner Lieblingsbeschäftigung nachzugehen. Inzwischen gibt es auch viele Mädchen, die skaten, was ich persönlich super finde. Leider gibt es aber noch zu wenige gute Skateparks in der näheren Umgebung und was definitiv fehlt, ist eine Halle, in der man auch im Winter und bei Regen skaten kann. Skaten ist aber nicht nur ein toller Sport, der unheimlich viel Spaß macht, sondern auch eine Lebenseinstellung, die von Toleranz, Freiheit und Miteinander geprägt ist.
 

 

Die Geschichte des Skatens

Herkunft: 1950 montierten Surfer an der Westküste Kaliforniens Räder unter kleinen Surfbrettern. Das Ziel war die Surf-Bewegung auf der Straße nachzuahmen, wenn der Wellengang ungünstig war. Dementsprechend hieß der Prototyp des Skateboards „Asphaltsurfer“. Louis D. Bostick meldete 1965 das erste Patent für die Herstellung kommerzieller Skateboards an.

Tricks: Der sogenannte Ollie ist unumstritten der beliebteste und bekannteste Trick auf dem Skateboard. Er ist die Grundlage vieler anderer Tricks, zum Beispiel beim Kickflip oder dem Pop-Shove-It.

Berühmte Skater:

Tom Schaar: Tom Schar wurde am 14 September 1999 in Malibu, Kalifornien geboren. Tom Schaaf war der erste Skater, der einen 1080 landete. Dank diesem Trick wurde er zum jüngsten Träger der X Games Gold Medaille ernannt. Außerdem ist er Vans Pool Party Champion und Dew Tour Champion. Noch bevor er achtzehn Jahre alt wurde, war er neunmaliger X Games Medaillen-Träger.

Tony Hawk: Tony Hawk ist der wohl berühmteste Skater der Welt. Er wurde im Jahre 1968 am 12.Mai in Carlsbad, Kalifornien geboren. Man nennt ihn auch deshalb Birdman, da er die erste Person war die eine 900 Grad Drehung um die eigene Körperlängenachse in der Halfpipe schaffte. Schon mit 16 war er der weltbeste Skater. Der 11-malige Weltmeister gewann 73 von 103 Wettbewerben und er wurde bloß 19-mal Zweiter. Er hat über 85 Skateboardtricks erfunden.

Leticia Bufoni: Leticia Bufoni wurde am 13.April 1993 in Sao Paulo, Brasilien geboren. Sie ist sechsfache X Games Goldmedaillenträgerin. Außerdem gewann sie dreimal Silber und dreimal Bronze. Zusätzlich gewann sie 2015 als erste Frau die Street League Skateboarding Women’s SLS Super Crown World Championship in Chicago. Laut dem Guinness Buch der Rekorde hält sie die meisten Siege im World Cup of Skateboarding.

Skatermode:

Vans: Der erste Vans Shop wurde am 16.März 1966 in Anaheim, Kalifornien von James Van Doren, Serge D`Elia und Gordy Lee eröffnet. Der Schuh wird in den verschiedensten Farb- und Mustervarianten hergestellt, aber das Waffelmuster der Sohle blieb gleich. Der Schuh ähnelt vom Aussehen her den Chucks von Converse jedoch ist er stabiler und fester.

Volcom: Volcom wurde 1991 von Richard Woolcott und Tucker Hall gegründet und verband erfolgreich die Kulturen des Snowboardens, Skateboardens und Surfens. Das Unternehmen beruht auf Innovation, Befreiung und Experimentierfreude.

Text: Luis, Fotos: E. Anselm