Die zweitägige Studienfahrt der 9. Jahrgangsstufe verband auf besondere Weise die Themen des Geschichtsunterrichts mit spannenden Eindrücken aus der Kulturstadt Weimar. Sie bot sowohl nachdenkliche als auch unvergessliche Momente, die einigen von uns sicher noch lange im Gedächtnis bleiben werden.
Besuch der Gedenkstätte Buchenwald
Am 22. Juli stand zunächst die Gedenkstätte Buchenwald auf dem Ettersberg bei Weimar auf dem Programm. Dort nahmen wir an einer Führung teil und sahen im Anschluss einen Film, der die Ereignisse dieser Zeit eindrucksvoll darstellte. Direkt an diesem Ort zu stehen, vermittelte einen noch stärkeren Eindruck davon, wie grausam und unmenschlich die Zeit des Nationalsozialismus war.
Kurze Geschichte des Lagers
Das “KZ Buchenwald” war eines der größten Konzentrationslager auf deutschem Boden. Es wurde von 1937 bis 1945 betrieben und diente den Nationalsozialisten als Haft- und Arbeitslager. In dieser Zeit waren dort rund 277.800 Menschen aus vielen Ländern inhaftiert. Etwa 56.000 von ihnen überlebten die Bedingungen im Lager nicht. Nach dem Abzug der US-Truppen wurde ein Teil des Geländes von der sowjetischen Besatzungsmacht genutzt. 1958 entstand schließlich die Nationale Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald, die 1991 neugestaltet wurde und heute zahlreiche Denkmale, Gedenksteine sowie eine Dauerausstellung umfasst.
Kulturprogramm in Weimar
Am 23. Juli erkundeten die Klassen die thüringische Stadt Weimar. Zunächst begaben sich die 9.-Klässler getrennt voneinander auf eine Stadtführung. Der Besuch der Herzogin Anna Amalia Bibliothek, wo auch das „erste Wikipedia in Papierform“ gezeigt wurde, war bei dieser Stadtführung für einige von uns wohl mit das beeindruckendste. Anschließend trafen sich alle vier Klassen wieder und wir Schüler hatten eine Stunde Zeit, uns frei in der Stadt zu beschäftigen, bis wir zu unseren nächsten Programmpunkten gingen.
Nach der Pause besuchte jede Klasse unterschiedliche Orte: das Goethehaus, das Schillerhaus, das Bauhaus-Museum oder Goethes Gartenhaus. Am Nachmittag traten wir die Heimreise mit dem Bus an.
Ein unvergessliches Erlebnis auf der Rückfahrt
Auf dem Rückweg kam es jedoch zu einem besonderen Zwischenfall: Der Bus, in dem die Klassen 9a und 9b saßen, blieb auf der Autobahn bei Werneck mitten in einer Baustelle liegen. Da eine Weiterfahrt nicht möglich war, musste die Polizei alarmiert werden. Diese zog den Bus mit einem Fünfer-BMW bis zum nächsten Rastplatz – ein außergewöhnliches Erlebnis, das wohl weder wir Schülerinnen und Schüler noch die Einsatzkräfte oder unsere Lehrkräfte so schnell vergessen werden. Nach rund eineinhalb Stunden konnten wir schließlich in den Bus der anderen beiden Klassen, die mittlerweile bereits an der Schule waren, umsteigen und gemeinsam die Heimreise fortsetzen.
Die verspätete Rückkunft nach Kitzingen hatte auch Auswirkungen auf den nächsten Schultag: Die Klassen 9a und 9b wurden für die beiden ersten Unterrichtsstunden freigestellt. Der Unterricht begann für sie ausnahmsweise erst um 9:45 Uhr.
Text, Fotos: Anna Schubin (10b)